Diesen Umstand möchte ich zum Anlass nehmen, euch zu erklären warum wir nur zwei Jahreszeiten haben – die Trocken- sowie die Regenzeit.
Beginnen wir mit den Jahreszeiten in Europa. Warum haben wir Sommer und Winter?
Da die Äquatorebene nicht mit der Erdbahnebene übereinstimmt (Abweichung von rund 23,5°), kommt es im Verlauf eines Jahres zu einer Verschiebung der Sonneneinstrahlung auf der Erde. Dies hat einen Einfluss auf die Dauer des Tages und den Einstrahlungswinkel der Sonne. Ein steiler Einstrahlungswinkel (Sommer) bewirkt, dass mehr Energie pro Fläche auftrifft. Dies kann einfach mit einer Taschenlampe überprüft werden. Wenn ihr die Taschenlampe rechtwinklig auf eine Wand richtet, dann leuchtet sie hell. Wenn ihr den Winkel nun aber verändert, das heisst abflacht, nimmt die beleuchtete Fläche zu und die Helligkeit ab.
Dasselbe gilt auch für die Erde: Mehr Licht = Mehr Energie = Mehr Wärme
Dieser Vorgang hat natürlich auch einen erheblichen Einfluss auf das Wetter hier in Afrika.
Wie bereits geschrieben wandert der Zenitalstand der Sonne, das heisst wenn die Sonnenstrahlen mit 90° auf die Erde auftreffen, um 23,5° nach Norden und nach Süden. Die äusseren Grenzen dieser Bewegung werden Wendekreise genannt. Innerhalb der Wendekreise steht die Sonne zwei Mal pro Jahr direkt über der Erde.
An der Stelle wo die Sonnenstrahlen mit 90° auf die Erde auftreffen erwärmt sich die Luft am stärksten (1). Die Luft dehnt sich aus, steigt auf und kühlt ab. Während des Abkühlens bilden sich hochreichende grosse Wolken, welche starke Niederschläge verursachen. Die abgekühlte Luft fliesst gegen Norden, bzw. Süden ab. Die aufsteigende Luft bewirkt zudem, dass ein stabiles Tiefdruckgebiet entsteht, welches durch Luft aus dem Norden sowie dem Süden ausgeglichen wird (Konvergenz). Diese neu hinzu geführte Luft enthält Feuchtigkeit (2), die beim Aufsteigen auskondensiert und als Niederschlag zu Boden fällt.
Der Gürtel bei dem die Luft aus dem Norden und aus dem Süden zusammentrifft und aufsteigt, wird Innertropische Konvergenzzone genannt. Es handelt sich hierbei nicht um ein "lokales", sondern um ein weltumspannendes Phänomen.
Hier ist noch eine Dia-Show zur Verschiebung der ITC. In den blau markierten Gebieten regnet es. Je stärker das Blau, desto mehr Regen. In der Dia-Show wird deutlich, wie sich das Regengebiet nach Norden und anschliessend wieder nach Süden verschiebt. Zudem ist nun einfacher zu erkennen, warum gewisse Gebiete nur eine lange Regenzeit, andere Gebiete zwei Regenzeiten pro Jahr haben.
Sehen wir uns den Vorgang noch einmal an zwei Grafiken an:
Die rote Linie auf den Bildern markiert die Innertropische Konvergenz (ITC), die schwarze Linie quer durch das Bild entspricht dem Äquator und Bamenda liegt in etwa beim roten Punkt.
Die Antwort ist ganz simpel. Woher kommt der Wind aus dem Norden? Genau, aus der Sahara, wo es bekanntlich sehr trocken ist. Dieser Nord-Ost Passat wird auch Harmattan genannt. Er bringt trockene und vor allem staubige Luft aus der Sahara zu uns. Die Sicht wird schlecht und das Atmen fällt schwer.
Was auf den zwei Bildern weiter auffällt ist der Umstand, dass die Innertropische Konvergenzzone nicht parallel zu den Breitengraden verläuft. Dies kommt daher, dass sich die Landmassen schneller aufwärmen als Ozeane. Auf dem folgenden Bild ist klar ersichtlich, dass die Innertropische Konvergenzzone soweit als möglich den Landmassen und ansonsten dem Zenitstand der Sonne folgt.
(1) Die ITC verläuft nicht direkt unter dem Zenitstand der Sonne. Die Luft und der Boden braucht ein wenig Zeit um sich aufzuwärmen und dies führt zu einer Verzögerung von rund einem Monat.
Wann ist es in Europa am wärmsten? Meistens im Juli und August. Der höchste Sonnenstand ist aber bereits im Juni. Das heisst, bei uns verhält es sich gleich.
(2) Die Luft die der ITC zugeführt wird enthält nicht in jedem Fall feuchte Luft, wie wir soeben weiter oben gesehen haben. Dies gilt sowohl für Afrika, wie auch für Südamerika und Australien.
Wenn jemand von euch mehr über die Tropen, das Klima, die Vegetation wissen möchte, dem kann ich nur den Allgemeinen Tropenkurs des Schweizerischen Tropen- und Public Health Institutes empfehlen.
Quellen:
Grafiken - Roger Gutzwiller (Allgemeiner Tropenkurs)
Zenitalniederschlag (Wikipedia)
Zenitalstand (Wikipedia)
Jahreszeit / Erdbahnebene (Wikipedia)
Innertropische Konvergenz (Wikipedia)
Dieser Bericht hat mir sehr weitergeholfen. Ich muss in der Schule eine GFS machen und so habe ich eine weitere Information bekommen.
AntwortenLöschenDanke!
gute Erklärung
AntwortenLöschenmuss auch eine GFS halten,mir hat auch sehr weitergeholfen
AntwortenLöschenmuss auch eine GFS machen,super!
AntwortenLöschensehr hilfreich und leicht zu verstehen, vielen Dank!
AntwortenLöschengut für meine gfs!
AntwortenLöschenAbsolut super und verständlich erklärt, 1+ !!!
AntwortenLöschenin Zentralafrika gibt es also zwei Regenzeiten und zwar eine im Frühling und eine im Herbst. Liegt dieser Ort an der Nord oder Südhalbkugel?
AntwortenLöschenMhhh... gute Frage....
AntwortenLöschenAm ~21. September überquert die Sonne den Äquator und bewegt sich weiter Richtung Süden. Das heisst, im Spätherbst (von der Nordhalbkugel aus gesehen) wird auch die Regenzeit in die südliche Hemisphäre wechseln. Am 21. März findet anschliessend der Wechsel in die Nordhalbkugel statt, wohin mit einiger Verzögerung auch die ITC nachfolgt. Somit müsste der Ort in der Nähe des Äquators, eher auf der Südhalbkugel sein.
Da ich aber kein Meteorologe bin und das Wetter auch von der Geographie anhängt, besteht keine Garantie auf die Richtigkeit meiner Aussage :-).